Einsatzkarte

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Die Einsatzkarte ist eine Planungskarte für verschiedenste Einsatzszenarien auf OpenStreetMap-Basis. Mögliche Einsätze können vorbereitet, aufgearbeitet oder trainiert werden. Mit Hilfe des "Taktische Zeichen"-Editors kann die interaktive Karte die immer noch üblichen Papierkarten, Modellbauplatten und Whiteboards ersetzen.

Die Onlinekarte ist unter einsatzkarte.de erreichbar. Ein Benutzerhandbuch kann hier heruntergeladen werden.

Benutzersicht: Hydranten in Jever
Benutzersicht: Weg zum Feuerwehrhaus am anderen Elbufer
Über den GEO-PICKER können die Koordinaten einer Lokation ermittelt und in die Karte übernommen werden.
Einsatzszenario 1
Einsatzszenario 2

Entstehung

In Zusammenarbeit des Kreisfeuerwehrverbands Friesland und der Küstenschmiede zum Thema „Bahnrettung“ entstand die Idee einer Online-Karte zur Vor- u. Nachbereitung von Rettungseinsätzen mit der Darstellung von Bahnübergängen, Wasserentnahmestellen oder Sammelplätzen. Auch die DLRG und das THW haben Ideen beigesteuert bzw. beteiligen sich an der ‚Bahnrunde‘. Hieraus hat sich dann die allgemeine Einsatzkarte entwickelt, entstanden auf Basis der OpenStreetMap, die mögliche Kartendaten in Form von Strecken, Flächen und Wegpunkten sammelt und zur Verfügung stellt. Die für die Einsätze speziellen, relevanten Daten, wie z.B. Hydranten und Wasserentnahmestellen, werden von unterschiedlichen Institutionen, in diesem Fall von der Feuerwehr, geliefert. Die Küstenschmiede überträgt sie in die OSM. So wurden für den Bereich Friesland mehr als 3.000 Hydranten in die OpenStreetMap importiert (Friesland Hydranten Import).

Die Daten stehen dann weltweit zur Verfügung. Die Küstenschmiede bereitet sie für die Einsatzkarte nach den Bedürfnissen der Rettungskräfte auf und stellt sie in der Karte dar.

Die Bestandteile der Einsatzkarte

Die Einsatzkarte gliedert sich in drei wesentliche Bereiche:

Die interaktive Karte

Über hundert verschiedene Kartenelemente können weltweit auf der Karte abgerufen und auf der Karte kombiniert werden. Dadurch werden wichtige Zusammenhänge erkannt, die in Planungsszenarien simuliert und geschult werden können. Eine Liste der verwendeten Kartenelemente gibt es hier: https://www.einsatzkarte.de/karteneintraege.html In die Karte gibt es außerdem Messwerkzeuge für Strecken und Flächen, einen integrierten Routenplaner, sowie (für registrierte Gruppen) einen Editor für die Eintragung von 'taktischen Zeichen'.

Kartendaten (erfassen & bearbeiten)

Angemeldete Einsatzkräfte haben die Möglichkeit, selbst Einträge in die Karte zu machen. Alle Informationen die sie eintragen, landen in der für alle Mitglieder sichtbaren Karte. Daten von öffentlichen Interesse werden in der OpenStreetMap Datenbank veröffentlicht und landen so automatisch in vielen anderen Kartenprojekten.

Der geschützte Bereich (inkl. Forum)

Zusätzlich zum Kartenbereich gibt es in der Einsatzkarte außerdem Gruppenforen für Einsätze , z.B. zur Vor- u. Nachbereitung, für Fahrzeuge, Ausrüstung. Für eingetragene Gruppen stehen geschlossene, geschützte Bereiche zur Verfügung.

Verwendungszwecke der Einsatzkarte

Aufgrund der nicht immer und überall vorhandenen Internetverbindung ist die Einsatzkarte in allererster Linie für die Vor- und Nachbereitung von Einsätzen konzipiert worden. Darüber hinaus eignet sie sich für Schulungszwecke und zur Abbildung von Einsatzszenarien. So können hier über einen oder mehrere Klicks im Starboard, dem Bedienungselement auf der rechten Seite der Karte, alle einsatzrelevanten Lokationen und weitere, zusätzliche und wichtige Informationen in der Karte visualisiert werden. Aus diesen Gründen gibt es zusätzlich zur Online-Kartenanwendung auch eine in ihrem Funktionsumfang eingeschränkte Offlinekarte. Alternativ besteht die Möglichkeit, ausgewählte in der Einsatzkarte vorhandene POIs auf dafür geeignete Navigationsgeräte zu exportieren.

Praxisbeispiele

Einsatzgruppen können nicht nur die in der OSM erfassten Lokationen in der Karte anzeigen, sondern zusätzlich für ihre Aufgaben wichtige Lokationen in die Karte eintragen und bearbeiten, mit individuellen Kommentaren versehen und erweitern. Dabei hilft ihnen der GEO-Picker. Hier kann erst ein Ort oder ein Gebiet gesucht, herangezoomt und dann mit einem vorgefertigtem Symbol versehen werden.

Die Technik (con4gis)

Die Einsatzkarte ist auf Basis des OpenSource CMS Contao und der Contao-Erweiterungsbibliothek con4gis implementiert worden. Mit Contao und con4gis steht eine komfortable Lösung bereit, Karten und Kartenprojekte im Internet zu veröffentlichen. con4gis ist eine spezifische Zusammenstellung von Erweiterungen für das CMS Contao. Viele verschiedene Basiskarten (OpenstreetMap, Bing, Google) können integriert werden. con4gis bindet die OpenLayers Bibliothek ein und verfügt über einen visuellen Geokoordinaten-Wizard zur Ermittlung und Definition von Lokationen (Geopicker). Termine (Events) können direkt in der Karte mit eigenen Icons angezeigt werden. Der OSRM Routenplaner kann integriert zur Verfügung gestellt werden. Ein Editor zur Definition von Flächen und Strecken und verschiedene Messwerkzeuge stehen zur Verfügung. con4gis integriert viele Open Source Projekte, von denen hier einige genannt werden sollen:

Contao
OpenSource Content Management System
OpenLayers
freier WebMapping-Client
OverpassAPI
schneller Zugriff auf die OSM-Datenbank
Nominatim
Suchmaschine
OSRM
Open Source Routenplaner

Um mit con4gis Karten für Websites bereitzustellen, muss zunächst Contao installiert werden. Nach der Installation der verschiedenen con4gis-Erweiterungspakete, die über den Erweiterungskatalog installiert werden, steht im Backend von Contao der GIS-Baukasten mit den neuen Kartenfunktionalitäten zur Verfügung. Der Baukasten stellt Kartenstrukturen, Basiskarten, Lokationsstile und Kartenprofile bereit, die, zusammengesetzt und konfiguriert, vielfältige Möglichkeiten ergeben, auch komplexe Kartenanwendungen wie eben die Einsatzkarte zu erstellen.

Ausblick

Viele Ideen sind noch geplant oder bereits in der Umsetzung, z. B.:

  • speichern & teilen von Einsatzszenarien
  • eine Wetterkarte mit Windrichtungen, so dass die Einsatzkräfte die mögliche Ausbreitung von Gefahrenherden erkennen und Absperr- oder Evakuierungsmassnahmen einleiten können
  • temporäre Gefahrenpunkte in der Karte anzeigen
  • Spezialgruppen abbilden (Rettungstaucher, Beleuchtungseinheiten usw.)
  • Meldesystem für Messwerte
  • Tracking von Fahrzeugen und Einsatzkräften

Verweise